Die unschuldige Verwundung – Gedanken über Vergebung

 

Gedanken über Vergebung um den inneren Frieden zu finden.

 

Aus meinen eigenen biografischen Notizen meines Lebens weiß ich um ganz unterschiedliche, sehr schmerzhafte Verwundungen. Diese Erfahrungen taten weh, sehr weh. Lange fand ich keinen inneren Frieden. Zu groß war der Schmerz in den Erinnerungen und den immer wieder neuen Verletzungen, die ich erlebte. Bitter war der Nachgeschmack jener Zeit, die sich in meine kleine Kinderseele brannte. Die Spuren dieser Zeit haben tiefe Narben hinterlassen und unzählige blaue Flecken auf der Seele.

Es sagt sich so leicht daher, finde doch deinen Frieden und akzeptiere einfach, was geschah. Mach einen Strich unter die Vergangenheit und schaue nach vorne. Schließe Frieden mit der Vergangenheit.

Aus meiner Sicht funktioniert das nicht ganz so einfach, weil immer alles auf dem Fundament des Geschehenen aufsetzt. Du kannst deine Lebensgeschichten nicht einfach ausradieren, so all wäre nichts geschehen.

Du bist und bleibst die Summe deiner einzigartigen Jahrbücher, die das Leben selber schrieb … und ein bisschen mehr, wenn du einen Ort IN DIR entdecktest, wo all das keine Rolle mehr spielt.

Dieser INNERE ORT wird dir eine Heimat, ein Zuhause und vielleicht hin und wieder sogar eine Rettungsinsel sein, auf der du dich zurückziehen kannst, wenn du dich in den Stürmen des Lebens verloren glaubst und einsam bist.

Weißt du, Menschen können dir nur so weit mit Tipps, Hilfestellungen und Anregungen zur Seite stehen, wie sie selber nützliche Erfahrungen gesammelt haben, solche Herausforderungen zu meistern. Entscheidend ist ebenfalls der Grad der eigenen Bewusstheit und wünschenswert ist ein offener, denkender Verstand, der viele Perspektiven aufgreifen kann.

 

Was bleibt dir also, wenn du deinen inneren Frieden finden willst?

Vergebung?
Verzeihen?

 

Ich möchte die nachfolgenden Zeilen mit dir teilen, die mir einmal vor vielen Jahren, als ich meine ersten Schritte in die große virtuelle Welt unternahm, in einem sehr ernsthaften Dialog zu diesem Thema geschrieben bekam. Ich habe diese Zeilen aufbewahrt wie einen kleinen Schatz, der mich immer wieder daran erinnert, wenn mir VERZEIHEN und VERGEBUNG schwerfällt.

„Ich weiß nicht, was dir widerfahren ist. Mag es etwas sehr Schlimmes gewesen sein und mag die Vorstellung des Vergebens und Verzeihens absolut unvorstellbar scheinen. Doch es ist möglich. Wenn du an den denkst, der dir etwas antat, dann wirst du, wenn du diesen Menschen zum Zeitpunkt des Geschehens siehst, vermutlich weder einen Zugang noch einen Sinn im Verzeihen und Vergeben finden.

 

Doch geh einmal weiter und stelle dir diesen Menschen als kleines Kind vor. Als Baby, als Kleinkind, Kind, Pubertierender und dann nach und nach als Erwachsener. Was immer Menschen auch auf der Welt schlimmes Tun – es gibt eine Zeit im Leben eines jeden Menschen, in der dieser absolut unschuldig und frei von Übeln ist: seinem KINDSEIN.

 

Und es gibt kein Kind der Welt, was sich später einfach so zu einem Menschen entwickelt, der einfach so übles tut. Bis dahin ist es ein langer und weiter Weg. Und auf diesem Wege finden durch andere Menschen an das Kind herangebrachte Irritationen seinen Weg in das Innere des Kindes und rauben ihm mehr oder weniger seine Unschuld.

 

Jeder Mensch ist für das, was er tut, verantwortlich. Das Leben selbst zieht ihn dafür zur Rechenschaft. Doch ebenso war auch ein Mensch, der Schlechtes tut, einmal eine unschuldige Kinderseele.

 

Schuldfragen sind am Ende nur eines: MÜSSIG

 

Geh in Gedanken zu dem, der dir was antat und gehe im Geiste die Zeit rückwärts, bis du in unschuldige Kinderaugen siehst. Verzeihe dem Kind, was du dann siehst. Damit verzeihst du diesem Menschen und findest selber dadurch einen Zugang, deinen eigenen Frieden zu finden.

 

Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen,
müssen wir bei den Kindern anfangen.
Mahatma Gandhi


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